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Bezeichnend: – Wie die Deutschen sich an einem Strohhalm festklammern

Die deutsche Sprache kann oft sehr witzig sein, und ob sie in mancher Ausdrucksform nun sinnreich, zutreffend, umschreibend ist, oder umständlich, sinnbefreit, absurd; es ist neben vielem anderen vor allem die Möglichkeit der Wort-Verknüpfung (ob durch Verbindung der Substantive oder/und dem Einsatz der insgesamt über 30 Vor- und Endsilben), die ihr einen anderswo unerreichten unerschöpflichen Variantenreichtum beschert. Und obwohl die jeweiligen Worte dann mitunter sehr lang werden können, so wird hierdurch die Aussage oder Umschreibung einer Sache oder Begebenheit doch manchmal desto besser verkürzt.

Ein ganz gutes Beispiel für all diese Aspekte ist der Begriff Plastikstrohhalm, der auch dann nicht weniger sinnbefreit oder absurd wird, wenn wir sagen würden:

Strohhalm aus Plastik

Dieses EU-Gesetz (das dann für die BR zur Verbots-Verordnung wird) [PS: dasselbe wäre auch ein Ordnungs-Gebot] legt damit übrigens nicht nur ein Herstellungsverbot und Verkaufsverbot fest, sondern könnte zudem „ein Verbot verabschiedet werden, das untersagt, Produkte aus Einweg-Plastik kostenlos abzugeben“, so daß wir die oben erwähnte „Einwegkunststoffverbotsverordnung“ (!) eigentlich eine Einwegkunststoff-Herstellungs-Verkaufs-Abgabe-Verbots-Verordnung nennen müssten.
Auch für das Amts- und Behörden-Deutsch ist die Möglichkeit der Wortverknüpfung eben von Vorteil. Man verknüpft Gesetze einfach mit Verordnungen und schon hat derjenige, der sich an die Verordnung nicht hält, es bald per Ordnungsamt mit den Gesetzeshütern zu tun.

Plastikstrohhalm

Übrigens wird der Begriff Plastikstrohhalm durchaus noch verwendet, zumindest bei Suchmaschinen-Anfragen taucht er weiterhin auf:

Die Suchmaschinen hinken da also reformatorisch noch hinterher, denn wählt man die jeweiligen Händlerseiten an, so finden wir den Begriff Plastikstrohhalm allenfalls noch in der Bemerkung, daß er nicht mehr angeboten wird.

Trinkhalm oder Papierstrohhalm?

Stattdessen wird da und dort das Wort Trinkhalm verwendet, doch wer genauer hinsieht, der bemerkt: Der Strohhalm ist immer noch da!
Manche Formen von plastikfreien Strohhalmen sind inzwischen nämlich (sofern sie nicht wirklich aus Stroh sind) nicht mehr aus Plastik (wie das Wort schon sagt), sondern aus Papier.
Und so finden wir neben dem zwar plastikfreien Trinkhalm auch den hochwertigen Papierstrohhalm:

Nachdem also endlich der Stroh-Halm aus Papier (statt aus Stroh) erfunden worden war, folgte auch schon bald der ebenfalls nicht aus Stroh hergestellte Stroh-Halm aus Glas, kurz gesagt der

Glasstrohhalm!

Trinkhalm?

Und so könnte man nun meinen, es wäre doch am einfachsten, wenn wir den vom Plastik befreiten und nunmehr aus Papier oder Glas hergestellten Strohhalm schlicht und übergreifend nur noch Trink-Halm nennen.

Gläsriger Glasfaserpapierstrohhalm oder faseriger Feld- und Wiesen-Grashalm?

Genau genommen wäre aber auch der Begriff Trink-Halm wieder nicht ganz zutreffend, schließlich sind Halme doch entweder aus Stroh oder aus Schilf oder aus Gras.
Außerdem kann man den Trinkhalm ja auch zum Koksen oder als Pusterohr benutzen. Wir müssen uns also wie so oft in der deutschen Sprache darauf einigen, was wir mit em Begriff zum Audruck bringen möchten. Woraus der Gegenstand besteht oder was wir damit tun.
(Spielball / Lederball | Glasflasche/Trinkflasche, etc.)

Was meint der Duden dazu?

Ob der Begriff Plastikstrohhalm noch im Duden zu finden ist, weiß ich übrigens nicht. Denn der Duden ist seit mindestens einem Jahr sprachwissenschaftlich nicht mehr relevant und man sollte ihn boykottieren, da er durch Aufnahme des Gender-Unfugs fehlerhaftes Deutsch und eine zugunsten ideologischer Ziele eigens entwickelte sprachschädigende Sprachform empfiehlt und befördert.
Und eines kann man bei alledem so oder so feststellen, schließlich geht es hier sowohl um die Natur, als auch um die deutsche Sprache, was ja zwei Bereiche sind, die ganz besonders bedroht sind:
Wer so strohdoof ist, wie diejenigen, die immer noch die Grünen wählen, der wird weder die Natur, noch die Sprache im guten Sinne erhalten, da kann er noch so sehr überall auf Plastik verzichten, ob nun im Wort oder in der Tat.


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